WALSER FILMTAGE (archiviert)

Maria Hofstätter begleitet die Filmtage.

Montag, 06.09.2004 / St. Gerold, Wyberhus

Über den Begriff Heimat kann man lange reden. Man denkt an kleine Orte mit Dirndl, Lederhosen, Gesangsverein und Kindervogelschießen, in denen dem Fremden misstrauisch begegnet wird; an Traditionen, die die einen schützen, die anderen ausschließen; an Beziehungs- statt Vertragsverhältnisse, an Vertriebene, an Flüchtlingsströme oder an bestimmte Gerüche oder auch, wie die Wolken am Himmel aussehen. Dort, wo man einen Baum pflanzt, ein Kind zeugt, ein Haus baut, sei die Heimat, meinen die Aktivisten, während die Melancholiker davon ausgehen, dass Heimat nur im Inneren sei als verlorene Landschaft der Kindheit. Der Heimatfilm ist eher übel beleumdet, ein Terrain der Reaktion, denkt man im Allgemeinen und vergisst dabei, dass auch die Filme von Tarkowski, Achternbusch und Jean Luc Godard von Heimat und Heimweh handeln....(Detlev Kuhlbrodt, taz 23. 1. 2004) Wir danken Wolfgang Steininger, dem Begründer des Filmfestivals „Der neue Heimatfilm“ (seit 1988 jeden August in Freistadt/OÖ) für die großartige Zusammenarbeit.