Das Tal
Das Große Walsertal.
Die Vorfahren der Walser sind im 14. Jahrhundert aus dem schweizerischen Wallis eingewandert, weil es ihnen in ihrer alten Heimat zu „eng“ wurde. Sie haben sich ausschließlich in noch unbesiedelten Gebieten niedergelassen, rodeten die Wälder und verstreuten ihre Häuser und Höfe über die steilen Hänge der Täler. Im Auftrag der Grafen von Montfort kontrollierten sie die Pässe und Grenzen in diesen unwegsamen Regionen, dafür durften sie sich „freie Bauern” nennen und mussten nur wenig Zins bezahlen. Bis heute sagt man den Walsern deshalb eine große Freiheitsliebe nach.
Das Große Walsertal mit seinen knapp 3.500 Bewohner*innen ist ein außergewöhnlicher Lebensraum, dessen Kostbarkeiten in jüngster Zeit vermehrt Anerkennung und Aufmerksamkeit zuteil werden. Seit dem Jahr 2000 gehört das Große Walsertal als einer von 400 Biosphärenparks der UNESCO zum „weltumspannenden Netz von Modellregionen für nachhaltige Wirtschafts- und Lebensweise“.
Natur nutzen, ohne ihr zu schaden …
… so lautet die Devise der Biosphärenparks. Neben den Naturschönheiten zeichnet sich dieses Bergtal vor allem durch die Beharrlichkeit, die Ausdauer, den Stolz und die Eigenständigkeit der dort lebenden Menschen aus. Sie konnten ihren Lebensraum mit naturnaher (großteils biologischer) Landwirtschaft und nachhaltiger Waldwirtschaft bis heute erhalten. Orte im Großen Walsertal: Thüringerberg, St. Gerold, Blons, Sonntag/Buchboden, Raggal/Marul, Fontanella/Faschina (alle: Bezirk Bludenz). Beim Walserherbst ebenfalls mit dabei: Damüls, als älteste Walsergemeinde in Vorarlberg (Bezirk Bregenz).