Im Mittelpunkt des Konzertabends am Seewaldsee steht das Schaffen des Komponisten Ernst Krenek (geboren 1900 in Wien, gestorben 1991 in Palm Springs, Kalifornien). Der Österreicher mit böhmischen Wurzeln, u. a. bekannt für seine von den Nazis angefeindete Oper „Jonny spielt auf“ (USA 1927), musste 1938 das nationalsozialistische Österreich verlassen.
Den Emigranten, Flüchtling und „roving composer“ prägt die Auseinandersetzung mit seiner kulturellen Identität und dem Verlust der Heimat. Sie schlägt sich auch in seinem Werk nieder. Das Spiel mit Anklängen an die Tradition hört sich zuweilen ironisch, zärtlich, aggressiv, trauernd an, nie aber spricht Krenek gleichgültig von dieser Identität. Er bezieht Elemente des Volksliedes mit ein, die er im Geiste von Schubert und Mahler mit den Kunstmitteln der Zeit und im Kontext der zeitgenössischen Musikentwicklung fortsetzt.
Heimat ist für den Komponisten dabei keineswegs ein sentimentaler Begriff, er vermittelt ihn durchaus handfest in Form von „Klängen der Heimat“, in Sprache und Musik.
Irina Puryshinskaja, Leiterin einer Klavierklasse am Vorarlberger Landeskonservatorium, interpretiert gemeinsam mit der Studentin Nina Bühler Kreneks Klavierstücke „Echoes from Austria“, op. 166.
Die TeilnehmerInnen des Walserherbst Workshops „Lieder im Gepäck … Ernst Kreneks Volkslied-Echoes“ bringen die in den Klavierstücken zitierten „Volkslieder“ aus Vorarlberg und Österreich zum Vortrag.
Das Konzert wird moderiert von Evelyn Fink-Mennel.
