Da ist ein Spiegel, der heißt Leben. Diesem gegenüber eine Marmorwand, die heißt Sprache. In die hinein treibt Alois Hotschnig den Meißel seiner Wahrnehmung, aus der heraus schält er seine Geschichten, die er im Spiegelbild las, die nach und nach Gestalt erlangen: „Wahrnehmen, was ist. Notieren, was kommt. Erfinden, was wird.“
„Ich kenne keinen Anderen, der so unbedingt mit und an der Sprache arbeitet, der so beharrlich formt, der so kompromisslos wegschlägt, was entbehrlich ist“, sagt Journalist Martin Sailer, an diesem Abend Reiseleiter durch die reduzierten Sprachwelten des österreichischen Schriftstellers Alois Hotschnig.
Alois Hotschnig wurde 1959 in Berg im Drautal geboren und lebt in Innsbruck. Er schreibt Theaterstücke, Hörspiele, Romane und Erzählungen, ausgezeichnet wurde er u. a. mit dem Erich-Fried-Preis 2008, dem Anton-Wildgans-Preis 2009 und dem Gert-Jonke-Preis 2011. Hotschnigs Texte regen dazu an, genauer als gewohnt hinzuschauen und hinzuhören. Er selbst beschreibt seine Werke als „unmöblierte Geschichten, in denen es sich der Leser erst einrichten muss“.
Der Walserherbst 2014 widmet Alois Hotschnig eine Personale im Feldhotel.
Es lesen: Alois Hotschnig, Maria Hofstätter, Julia Gschnitzer, Martina Spitzer und Raphael Schuchter. Durch den Abend führt Dr. Martin Sailer (ORF Tirol). In den Pausen gibt es reichlich Gelegenheit, die kulinarische Vielfalt im Feldhotel zu erkunden.